„Einigkeit und Recht und Freiheit für das Deutsche Vaterland“, so klang es vor nunmehr 28 Jahren vor dem Reichstagsgebäude in Berlin, als um Mitternacht mit dem Hissen der Fahne der Einheit die deutsche Wiedervereinigung besiegelt wurde. Und auch heute, fast 30 Jahre später, hallen die fundamentalen Strophen an diesem denkwürdigen Tag durch das Foyer der Eislinger Stadthalle. Es ist Tag der Deutschen Einheit. Der Tag, „den die Junge Union seit 28 Jahren als einzige politische Organisation im Landkreis in großem Rahmen feiert, damit die Bedeutung dieses Tages und seiner Folgen nie in Vergessenheit gerät“, wie es die Vorsitzende der Jungen Union (JU) Kreisverband Göppingen, Sonja Grässle, bei ihrer Eingangsrede verdeutlichte.
Die Feierlichkeiten, welche die Junge Union dieses Jahr gemeinsam mit der CDU Eislingen ausrichtete, standen ganz unter dem Motto der Freiheit. Sie ist neben dem Einheitsmotiv fest im Lied der Deutschen verankert, das untrennbar mit dem Tag der Wiedervereinigung verbunden ist. Die Zeitzeugin Prof. Dr. Karin Sorger machte dabei in ihrem Vortrag eindrucksvoll deutlich, inwieweit die Freiheit die Basis der Einheit bildet, und was Freiheit für einen einzelnen Menschen bedeuten kann.
Durch die Erzählungen aus ihrer Autobiografie „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit“ wurde dem Auditorium aus erster Hand die Geschichte einer freiheitsliebenden Autorin geschildert, die den Mauerbau und die Herrschaft des DDR-Regimes als junge Ärztin am eigenen Leib erfahren musste. Besonders prägnant war dabei Sorgers Fluchtversuch aus dem Jahre 1977 mit ihrer 8-jährigen Tochter, welcher letztendlich scheitern sollte und mit einer 6-monatigen Haftstrafe im berüchtigten Frauenzuchthaus Hoheneck endete. Dennoch sollte Sorgers Mut im Anschluss an die Haftstrafe belohnt werden, als sie im Rahmen des Häftlingsfreikaufs im November 1977 doch noch in die Bundesrepublik gelangte. Dadurch wurde einmal mehr der zweite Teil von Sorgers Vortragstitel deutlich, „- das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut“.
Das Publikum mit über 80 Teilnehmern war aufgrund der detaillierten und lebensechten Schilderung „des langen Wegs von Ost nach West“ ergriffen, was sich in den Fragen der anschließenden Diskussion zeigte.
Auch die Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Nicole Razavi, der Bundestagsabgeordnete Hermann Färber, der Vorsitzende des CDU–Stadtverbandes Eislingen Axel Raisch, sowie der Göppinger Oberbürgermeister Guido Till wohnten der Veranstaltung bei. Sie machten in ihren Grußworten vor allem die elementare Wichtigkeit der Würdigung des Tages der Deutschen Einheit deutlich.
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